Nicht nur Liebe geht durch den Magen, obwohl man bei Gerichten wie
"Jakobsmuscheln in Morcheljus auf Kartoffelgnocchis" oder "geeisten
Himbeeren auf Pfefferminzsorbet" definitiv Appetit bekommt.
In Das Erbe der Madame Dupont, das 2015 im Insel Verlag erschienen ist, beschreibt Iris Hammers die Geschichte von Helen, die mit ihrem Sohn Max nach Lyon zieht, um ihrem Mann Gregor wieder näher zu sein. Doch was nach anfänglicher Freude aussieht, endet bald in Einsamkeit, denn Helens Mann Gregor versinkt im Stress seiner Firma und hat kaum Zeit für seine Familie. So müssen Helen und Max auf eigene Faust das Land und die Leute erkunden. Während Max schnell Anschluss findet und sich sogar verliebt, bleibt Helen aufgrund ihrer fehlenden Sprachkenntnisse alleine zurück. Bis zu dem Tag, als sie ihre ältere, nette Nachbarin Madame Dupont kennenlernt, mit der sie sich auf Anhieb blendend versteht. Diese macht Helen auch mit ihren zwei sehr unterschiedlichen Neffen Maurice und Paul bekannt, die das Gourmetrestaurant in Lyon führen. Bei einem Kochkurs im Restaurant lernt Helen schließlich nicht nur die Geheimnisse der französischen Küche kennen, sondern auch ein viel dunkleres, bisher unentdecktes Geheimnis, das den Leser zurück in die Vergangenheit führt ...
Das Cover von Das Erbe der Madame Dupont passt vor allem thematisch gut zum Inhalt des Buches. Mit dem kleinen Lädchen, das sehr nostalgisch wirkt, versprüht es direkt den Charme der französischen Kultur. Man kann förmlich den Duft von frischgebackenen Waren riechen. Auch die dunklen, warmen Farben gefallen mir äußerst gut. Die Kapiteleinteilung lädt zu einem zügigen Lesen ein, da sie alle recht kurz gehalten sind. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und verrät nicht zu viel über den Inhalt. Doch neben den kulinarischen Einheiten des Buches, die einen gewisses Flair verbreiten und einem den Speichel in den Mund treiben, kommen vor allem die Themen Kindesmissbrauch und häusliche Gewalt vor, die im Kontrast sehr schockierend sind. Jedoch wird die aussichtslose Situation so dramatisch geschildert, dass sie dem Leser fast nicht glaubwürdig erscheint. Ein bisschen weniger wäre hierbei also besser gewesen.
Zwei größere Kritikpunkte habe ich jedoch, die der Geschichte etwas mehr geschadet haben. Bereits nach den ersten Kapiteln kann man als Leser mehr als deutlich erkennen, wer die besagten Personen in der Vergangenheit sind. Auch andere Aktionen im Verlauf der beiden Handlungsstränge sind oftmals so offensichtlich, dass schnell die Luft raus ist. Dadurch fiel mir das Mitfiebern oftmals sehr schwer. Der andere große Kritikpunkt sind die Figuren. Diese waren mir persönlich viel zu oberflächlich. Durch eindeutigere Charakterzüge und Gedanken hätte man mehr Tiefe erzeugen können, sodass die Geschichte für den Leser viel greifbarer und intensiver geworden wäre. So haben mich die Figuren jedoch nicht berührt. Auch die Dialoge sollten angepasst werden,da sie oftmals nicht authentisch wirkten und keinen wichtigen Inhalt transportierten. Es ist schade, dass ausgerechnet die authentischste Figur, nämlich Gerda, so wenig zur Handlung beigetragen hat.
Fazit: Trotz mangelndem Tiefgang ein gutes Buch für zwischendurch.
In Das Erbe der Madame Dupont, das 2015 im Insel Verlag erschienen ist, beschreibt Iris Hammers die Geschichte von Helen, die mit ihrem Sohn Max nach Lyon zieht, um ihrem Mann Gregor wieder näher zu sein. Doch was nach anfänglicher Freude aussieht, endet bald in Einsamkeit, denn Helens Mann Gregor versinkt im Stress seiner Firma und hat kaum Zeit für seine Familie. So müssen Helen und Max auf eigene Faust das Land und die Leute erkunden. Während Max schnell Anschluss findet und sich sogar verliebt, bleibt Helen aufgrund ihrer fehlenden Sprachkenntnisse alleine zurück. Bis zu dem Tag, als sie ihre ältere, nette Nachbarin Madame Dupont kennenlernt, mit der sie sich auf Anhieb blendend versteht. Diese macht Helen auch mit ihren zwei sehr unterschiedlichen Neffen Maurice und Paul bekannt, die das Gourmetrestaurant in Lyon führen. Bei einem Kochkurs im Restaurant lernt Helen schließlich nicht nur die Geheimnisse der französischen Küche kennen, sondern auch ein viel dunkleres, bisher unentdecktes Geheimnis, das den Leser zurück in die Vergangenheit führt ...
Das Cover von Das Erbe der Madame Dupont passt vor allem thematisch gut zum Inhalt des Buches. Mit dem kleinen Lädchen, das sehr nostalgisch wirkt, versprüht es direkt den Charme der französischen Kultur. Man kann förmlich den Duft von frischgebackenen Waren riechen. Auch die dunklen, warmen Farben gefallen mir äußerst gut. Die Kapiteleinteilung lädt zu einem zügigen Lesen ein, da sie alle recht kurz gehalten sind. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und verrät nicht zu viel über den Inhalt. Doch neben den kulinarischen Einheiten des Buches, die einen gewisses Flair verbreiten und einem den Speichel in den Mund treiben, kommen vor allem die Themen Kindesmissbrauch und häusliche Gewalt vor, die im Kontrast sehr schockierend sind. Jedoch wird die aussichtslose Situation so dramatisch geschildert, dass sie dem Leser fast nicht glaubwürdig erscheint. Ein bisschen weniger wäre hierbei also besser gewesen.
Zwei größere Kritikpunkte habe ich jedoch, die der Geschichte etwas mehr geschadet haben. Bereits nach den ersten Kapiteln kann man als Leser mehr als deutlich erkennen, wer die besagten Personen in der Vergangenheit sind. Auch andere Aktionen im Verlauf der beiden Handlungsstränge sind oftmals so offensichtlich, dass schnell die Luft raus ist. Dadurch fiel mir das Mitfiebern oftmals sehr schwer. Der andere große Kritikpunkt sind die Figuren. Diese waren mir persönlich viel zu oberflächlich. Durch eindeutigere Charakterzüge und Gedanken hätte man mehr Tiefe erzeugen können, sodass die Geschichte für den Leser viel greifbarer und intensiver geworden wäre. So haben mich die Figuren jedoch nicht berührt. Auch die Dialoge sollten angepasst werden,da sie oftmals nicht authentisch wirkten und keinen wichtigen Inhalt transportierten. Es ist schade, dass ausgerechnet die authentischste Figur, nämlich Gerda, so wenig zur Handlung beigetragen hat.
Fazit: Trotz mangelndem Tiefgang ein gutes Buch für zwischendurch.
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